Schwarzweissportrait von Josef Fellsches, Halbprofil, im schwarzen Rollkragenhemd, die Hände verschränkt. Analytischer, etwas herausfordernder Blick. Foto: Sibylle Ostermann

Das Rittergut Kaldenberg

Am Tag des offenen Denkmals 2009, dem 13. September, wurde in Düsseldorf-Wittlaer-Einbrungen mit der Aufführung des Stückes „572 Jahre Kaldenberger Hof. Das Spiel zum Rittergut Kaldenberg“ die Neugründung dieses Rittersitzes als Wohnhof gefeiert.

Der Text des Stückes sowie die Entdeckungsgeschichte des Archivs der Kaldenberger Akten und die Ergebnisse der jüngsten Archivforschung sind nun im soeben erschienenen Buch des Autors Josef Fellsches „Das Rittergut Kaldenberg“ enthalten. Damit ist die Eigentümerfolge des Rittergutes fast lückenlos nachgewiesen.

Der ersterwähnte Ritter ist Godert von Hanxlede. Die von Hanxleden waren vom 15. bis Ende des 17. Jahrhunderts Herren des Rittersitzes Kaldenberg. Der letzte Hanxleden auf Kaldenberg war Johann Friedrich von Hanxler, der kinderlos starb und seine Nichte Catharina Angela von Himmelberg als Erbin eingesetzt hatte, die mit Freiherrn Herman Gottfried von Schwartz verheiratet war. Von Schwartz verkaufte das Gut 1710 an Freiherrn Johann Bernhard von Francken. Von ihm stammen die barocke Renovierung und das Wappen im Portal.

Francken verkaufte 1725 an Franz Carl Graf von Winkelhausen. Als nach dessen Tod im Jahre 1739 der gesamte Besitz als Erbe an seine Schwester Isabella von Hatzfeldt-Wildenberg fiel, gelangte Kaldenberg nur zu einer Hälfte nach dort, zur anderen Hälfte an die Freifrau Anna Johanna Rosina Antoinette von Nagel zu Vornholz, geborene von Tastungen, und zwar als Erbe ihrer Schwester Freifrau von Winkelhausen. Freifrau Anna Johanna von Nagel brachte die Kaldenberger Akten ins Archiv ihres Vaters ein, das auf Schloss Vornholz bei Ennigerloh erhalten ist. Die späteren von Nagel zu Vornholz verkauften ihr hälftiges Eigentum am Rittergut Kaldenberg im Jahre 1803 an Freiherrn Joseph Caspar von und zum Pütz, der die Hatzfeldtsche Hälfte bereits erworben hatte. Nach 1807 sollte das Rittergut meistbietend versteigert werden. Der Rittersitz Kaldenberg ging insgesamt an den Grafen von Hatzfeldt, nach dem 2. Weltkrieg an die Stadt Düsseldorf, 1957 an die Graf-Recke-Stiftung und 1998 schließlich an die heutige Besitzerin.

Die Renovierung und die Umwandlung des Rittergutes Kaldenberg in Wohnraum bringen nun zusammen mit der Darstellung seiner Geschichte bedeutsame Epochen der hiesigen Kulturgeschichte in Erinnerung. Ein Gewinn für Düsseldorf und die gesamte Region.