Schwarzweissportrait von Josef Fellsches, Halbprofil, im schwarzen Rollkragenhemd, die Hände verschränkt. Analytischer, etwas herausfordernder Blick. Foto: Sibylle Ostermann

Morphosen - Skulpturen aus Treibholz

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Skulptur

Die Morphosen genannten Arbeiten aus Treibholz entstehen "Hand in Hand" aus Formungen im Naturprozess und aus Formgebungen durch menschliche Bearbeitung. Jedes der auf den folgenden Seiten gezeigten elf Stücke vergegenwärtigt den Sinnen in einzigartiger Weise einen allgemeinen Zusammenhang.

Vorschau der Morphose Nr. 1 Im Naturprozess wächst ein Baum. Der Baum wird vom Sturm geknickt oder von Menschen gefällt und handwerklich oder industriell zu Holz gemacht, das in Brettform unterschiedliche Verwendung für Gebrauchsgüter findet.
Vorschau der Morphose Nr. 10 Durch Altern, Naturgewalt, Zerstörung oder Wegwerfen geraten die hier verwendeten Hölzer entweder noch vor Verwendung für Gebrauchsgüter oder als deren Bruchstücke in den Rhein, versinken für eine ungewisse Zeit oder treiben sofort im Fluss. So sind die Hölzer dem fließenden Wasser und seinen Lebewesen ausgesetzt und erhalten dadurch die charakteristische Formung zum Treibholz. Irgendwann und irgendwo werden die Hölzer an Land gespült, – die hier gezeigten in Kaiserswerth. Sie liegen verborgen oder offen dem Wind und dem Wetter, den Insekten und Vögeln, anderen Tieren und den Menschen ausgesetzt. Den Spaziergängern sind sie Teil des Landschaftsbildes, den Liebhabern von Strandfeuern Brennmaterial, den aufmerksam Wahrnehmenden sind sie Entdeckungen. Die Spuren der Naturprozesse und des Gebrauchs springen ins Auge, und zugleich sieht die Phantasie neue Möglichkeiten der Formgebung. Hierzu dienen einfachste Mittel: Reinigen und Schleifen, um die Patina hervorzuheben, wieder aufrichten und in einen Fuß stellen, um eine Stele zu schaffen.
Vorschau der Morphose Nr. 3 Nur die Füße, ebenfalls aus Treibholz, sind Konstruktionen, die Morphosen selbst behalten ihren organischen Charakter; das Aufrichten unterstützt diesen noch, erhebt ihn aber zugleich zu einer neuen Bedeutung: zum Torso, zur Stele oder zu etwas anderem.

Die einzelnen Morphosen sind durchnummeriert, weil Titel, Themen und Inhalte den Betrachtern überlassen bleiben sollen; deshalb enthält auch die Beschreibung der Stücke nur Angaben zu Material und Maß.
Die Morphose 11 bildet durch die Beigaben – Steinformungen vom Rheinufer – eine Ausnahme vom Konzept. Damit eröffnet sie eine Fortsetzung der Arbeit mit Treibholz in Richtung auf konstruktive Eingriffe, Themen oder Inhalte.

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